Drei unvergessliche Tage im Wallis mit dem Botanischen Zirkel Graubünden

 

Zum zehn jährigen Jubiläum des Botanischen Zirkels Graubünden liessen wir

uns von der Walliser Flora verzaubern. Markus Bichsel verstand es einmal

mehr, mit seiner ruhigen Art, mit seiner grossen Kompetenz und natürlich

durch eine minuziöse Vorbereitung zu begeistern. Ihm gebührt ein ganz grosses

Dankeschön.

Am ersten Tag durften wir in den „Achera Biela“ erfahren, wie das bäuerliche

Leben im Oberwallis wohl etwa gewesen sein könnte. Peer Schilperoord

erzählte einiges Spannendes zum Roggenanbau noch im letzten Jahrhundert.

Wir konnten sehen, welche Begleitpflanzen Platz finden im extensiven

Lebensraum. Um nur einige wenige zu nennen: Muscari comosa (Schopfige

Traubenhyazinthe), Buglossoides arvensis (Acker-Steinsame), Nonea erecta

(braunes Mönchskraut), Neslia paniculata (Ackernüsschen), Ranunculus

arvensis (Acker-Hahnenfuss), Adonisröschen und für uns alle beeindruckend

Bunium bulbocastanum (Erdkastanie), deren Knollenfrucht einst als wichtiges

Lebensmittel galt.

Am zweiten Tag wanderten wir auf der Lötschberg Südrampe von Ausserberg

nach Raron. Auch hier konnten wir unzählige für uns neue Pflanzenarten

bewundern wie: Hordeum murinum (Mäusegerste), Oxytropis halleri (Hallers

Spitzkiel), Astragalus nonspessulanus (Französischer Tragant), Astragalus

exscapus (Stängelloser Tragant) oder Scorzonera austriaca (Österreichischer

Schwarzwurzel).

Auch am dritten Tag wurden wir auf`s beste verwöhnt mit „Schönheiten“ wie

Orlaya grandiflora (Grossblütiger Breitsame), Alyssoides utriculata

(Blasenschötchen), Quercus pubescens (Flaumeiche) oder Acer opulus

(Schneeballblättriger Ahorn). Während aller drei Tage vermittelte uns Markus

spannende Zusammenhänge zwischen geologischer Beschaffenheit,

geografischer Lage, und Bewirtschaftungsmethoden. Wir bestaunten die

verschiedensten Lebensräume. Und beim zwanzigsten Jubiläum? Da sollten wir

dann wohl die verschiedenen Würger einwandfrei bestimmen ….

Text und Bilder Dorith Malär