Exkursion in Schaffhausen, 26. Mai 2024
Ja, es gibt sie, die Sonnentage im Mai 2024. Wir gehörten zu den Glücklichen, die am Sonntag, 26.05.2024 bei herrlichem Wetter von Michèle Büttner und Rolf Holderegger herzlich empfangen wurden. Mit spannendem Kartenmaterial erklärte uns Michèle, weshalb gerade Schaffhausen mit dem Randen ein ganz spezielles Pflanzengebiet ist. Die spezielle Lage, die durchlässigen Juraböden und das trockene, gemässigte Klima bieten gute Voraussetzung für viele Raritäten. So finden wir in diesem Gebiet Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, aus dem Osten und Gebirgspflanzen wie der gelbe Enzian (Genziana lutea), der aus der schwäbischen Alb den Weg bis nach Merishausen gefunden hat. Erst einmal beeindruckten uns die wunderschönen Wegborde, die alle vier bis fünf Jahre gemäht werden. Hier konnten wir Seseli libanotis (Hirschheil), Lathyrus heterophyllus (Verschiedenblättrige Platterbse), Galium sylvaticum (Wald-Labkraut) und Bryonia dioica (Zweihäusige Zaunrübe) bewundern. Der eigentliche Fotostar aber war Thesium bavarum (Bayrischer Bergflachs). Nicht vergessen will ich auch Cytisus nigricans (Schwarzwerdender Geissklee), Corolnilla coronata (Berg-Kronwicke), Tanacetum corymbosum (Straussblütige Margerite), und Primula veris subsp.columnae (Graufilzige FrühlingsSchlüsselblume). Dictamnus albus (Weisser Diptam) konnten wir nur von weitem (mit Feldstecher) bewundern. Dafür fanden wir direkt am Fussweg Rosa jundzillii. Die wohl seltenste Art, die uns gezeigt wurde, war Potentilla heptaphylla (Siebenblättriges Fingerkraut), die es in der Schweiz wahrscheinlich nur in Schaffhausen gibt. Natürlich ist das ganze Gebiet auch eine herrliche Orchideenlandschaft. So haben uns Aceras anthropophorum (Ohnsporn), Platanthera chloranta (grünliches Breitkölbchen), Orchis militaris (Helmknabenkraut), Ophrys insectifera (Fliegen-Ragwurz), Ophris holosericea (Hummel-Ragwurz) und Anacamptis pyramidalis (Spitzorchis) verzaubert. Wir durften in einem wunderschönen Naturschutzgebiet unter kundiger Führung botanisieren und die nördlichsten Juraplateaus der Schweiz ein wenig kennenlernen.
Herzlichen Dank an Michèle und Rolf.
Bilder und Text Dorith Malär